Wo ist Christoph Kolumbus begraben?

Christoph Kolumbus, der berühmte Entdecker, der 1492 den „neuen Kontinent“ Amerika erreichte, hat eine bedeutende Rolle in der Geschichte der westlichen Welt gespielt. Doch trotz seines Ruhms und seiner Entdeckungen bleibt auch die Frage nach dem genauen Ort seiner Begräbnisstätte ein spannendes und weitgehend ungelöstes Thema.

Kolumbus starb am 20. Mai 1506 in Valladolid, Spanien, und wurde zunächst in einem Kloster in dieser Stadt beigesetzt. Doch die Geschichte seines Grabes ist weitaus komplizierter und von Reisen, Umzügen und unterschiedlichen Bestattungsorten geprägt.


Der erste Bestattungsort: Valladolid, Spanien

Nach Kolumbus‘ Tod im Jahr 1506 wurde sein Leichnam zunächst in Valladolid beigesetzt, wo er in einem Kloster ruhte. Dies war der Ort, an dem er zuletzt in Spanien lebte und starb. Der spanische König Ferdinand II. von Aragon und seine Frau Isabella I. von Kastilien hatten Kolumbus zu Lebzeiten viele Privilegien eingeräumt, aber sein ursprüngliches Grab blieb in Valladolid für einige Jahre bestehen.


Der Umzug nach Sevilla und nach Santo Domingo

Bereits 1509, drei Jahre nach seinem Tod, wurde Kolumbus’ Leichnam jedoch nach Sevilla transportiert, da dort der Hafen war, von dem aus die spanischen Schiffe nach Hispaniola (dem heutigen Haiti und Dominikanische Republik) segelten – der Insel, die Kolumbus als erstes in der „Neuen Welt“ erreichte. Kolumbus sollte nach seinem Tod in der Kolonie beigesetzt werden, die er gegründet hatte.

Kolumbus’ Überreste wurden daraufhin 1513 nach Santo Domingo (im heutigen Dominikanischen Republik) verlegt, wo sie in der Kathedrale von Santa María la Menor, der ältesten Kathedrale Amerikas, beigesetzt wurden. Der Umzug nach Santo Domingo war Teil der spanischen Bestrebungen, Kolumbus als den ersten Entdecker und Begründer der spanischen Kolonialherrschaft in der Neuen Welt zu ehren.


Der Umzug nach Kuba und zurück nach Hispaniola

Als die Spanier jedoch begannen, ihre Kolonien in der Karibik neu zu ordnen, wurden Kolumbus’ Überreste erneut umgebettet. 1795, nach einem Machtwechsel in der Region, als Spanien die Kontrolle über Santo Domingo an Frankreich verlor, wurden die Gebeine von Kolumbus nach Havanna auf Kuba gebracht, um sie in einem neuen Grab zu bestatten.

Doch auch Kuba blieb nicht der endgültige Aufenthaltsort von Kolumbus’ Überresten. Nachdem die spanische Kolonialmacht die Insel im Jahr 1898 im Zuge des Spanisch-Amerikanischen Krieges verlor, wurden Kolumbus’ sterbliche Überreste erneut nach Santo Domingo zurückgebracht. Heute befinden sich seine Gebeine in einem monumentalen Grab in der Kathedrale von Santo Domingo, das von einer prächtigen Statue Kolumbus’ überragt wird.


Der endgültige Bestattungsort: Kathedrale von Santo Domingo

Der endgültige und nachweislich letzte Bestattungsort von Christoph Kolumbus befindet sich also in der Kathedrale von Santo Domingo in der Dominikanischen Republik, genauer gesagt im Altarraum der Kathedrale. Das Grab befindet sich in einem imposanten Denkmal, das von Kolumbus’ Entdeckungsreisen und seiner Rolle in der Geschichte der westlichen Welt zeugt.

Allerdings gibt es auch andere Spekulationen und Diskussionen über den tatsächlichen Verbleib von Kolumbus‘ Überresten. Einige Historiker und Archäologen glauben, dass Kolumbus‘ sterbliche Überreste möglicherweise nicht vollständig in Santo Domingo liegen, sondern dass Teile seiner Gebeine weiterhin in Havanna, Kuba oder Sevilla aufbewahrt sind. Der Umzug seiner Gebeine und die Geschichte der vielen Bestattungsorte werfen Fragen auf, die auch heute noch nicht abschließend geklärt sind.


Fazit

Die Frage nach dem Grab von Christoph Kolumbus ist eine der interessantesten und komplexesten in der Geschichte der Entdeckungen. Kolumbus wurde an mehreren Orten bestattet – zunächst in Valladolid, dann in Sevilla, später in Santo Domingo und schließlich in Havanna – bevor seine sterblichen Überreste im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebettet wurden. Der heutige und allgemein anerkannte Ort seiner letzten Ruhestätte ist jedoch die Kathedrale von Santo Domingo in der Dominikanischen Republik, obwohl es weiterhin Diskussionen und Unklarheiten über den genauen Verbleib seiner Gebeine gibt.

Trotz der vielen Umzüge bleibt Kolumbus’ Grab eine historische Stätte, die die enge Verbindung zwischen Europa und der Neuen Welt symbolisiert.